Unter dem Motto „Psalter und Harfe spielt auf“ stehen bei der Bibellesenacht 2014 in der Bebenhäuser Klosterkirche Musikgeschichten der Bibel im Mittelpunkt. Veranstalterinnen am 31. Oktober (Reformationstag) sind die evangeli­schen und katholischen Kirchengemeinden Lustnau und Bebenhausen.

Musik gehört in der Bibel immer dazu. Sie erscheint in vielerlei Formen und in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen. Musik ist Ausdruck von Freude, wenn Mirjams Lied vom Auszug aus der Knecht­schaft in Ägypten erklingt, Musik hat heilende Kraft, wenn David seine Laute für den schwermü­tigen König Saul schlägt, Musik hat sogar militä­rische Funktion, wenn sie die Mauern von Jericho zum Einsturz bringt. Da gibt es die große Samm­lung der Psalmen und das „Lied der Lieder“, das Hohelied von der Liebe zwischen Mann und Frau – Poesie, die ihren festen Platz in der Weltliteratur hat.

Der Abend gehört jedoch nicht nur Texten über die Musik aus der Bibel, sondern auch der Musik selbst. Begleitet vom Tübinger Instrumentalensem­ble „Chanter“ mit Harfe, Flöten, Gitarre und Man­doline singt der Bebenhäuser Projektchor unter der Leitung von Judith Looney.

 Als thematisches Bildmotiv wurden vier musi­zierende Engel aus dem Kloster ausgewählt. Das Quartett gruppiert sich mit Harfe, Orgel, Laute (und vermutlich einem Streichinstrument) um den segnenden Christus in ihrer Mitte. Mit solch einem Engelskonzert begrüßte das Kloster Bebenhausen in früheren Zeiten seine Neuankömmlinge. Noch heu­te sieht man dieses himmlische Ensemble auf den Schlusssteinen im Kreuzgratgewölbe des östlichen Kreuzgangs. Wer – früher wie heute – diese Stelle, den einstigen Haupteingang, passiert und den Blick dabei nach oben richtet, weiß sich doppelt gebor­gen: in Gottes Segen und umgeben von wundersa­mer Musik.

 Musik wurde auch von dem Reformator Martin Luther hoch geschätzt. Für ihn ist sie „die beste Got­tesgabe“, der „beste Trost für einen verstörten Men­schen“, eine „Lehrmeisterin, die die Leute gelinder, sanftmütiger und vernünftiger macht“.

Die Bibellesenacht am Reformationstag, dem 31. Oktober, beginnt um 19.30 Uhr. Das Lesepro­gramm wird gegen 21 Uhr zu Ende sein. Wer möch­te, ist eingeladen, das Gehörte anschließend bei Brot, Wein oder Wasser buchstäblich „nach- und ausklingen“ zu lassen.


 Hannelore Jahr

 Musizierende Engel gruppieren sich um den segnenden Christus;

 Motiv im Kreuzgratgewölbe des östlichen Kreuzganges im Kloster Bebenhausen

 

 

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